Mein Baby verträgt die Milch nicht! Soll ich die Pre-Nahrung wechseln?
Diese Frage wird mir in Beratungen sehr häufig gestellt. Meistens dann, wenn das Baby starke Verdauungsbeschwerden, z.B. Bauchschmerzen, Spucken oder Verstopfung, hat. Ein Wechsel der Pre-Nahrung kann manchmal sinnvoll sein, oft liegen die Ursachen für Probleme aber an anderer Stelle.
In diesem Artikel findest du 3 Punkte, die du überprüfen kannst, bevor du auf eine andere Pre-Nahrung umstellst.
Bei Beschwerden oder Sorgen immer zuerst den Kinderarzt befragen
Wenn dein Baby Probleme mit der Verdauung hat oder du dir Sorgen um seine Entwicklung machst, dann sollte immer zuerst der Kinderarzt aufgesucht werden, um auszuschließen, dass dein Kind krank ist.
Wenn der Arzt keine Ursache für die Beschwerden finden kann, empfehle ich dir folgende Punkte zu überprüfen, bevor du zu einer anderen Marke greifst:
1. Wird die Flaschenmilch exakt nach Anleitung zubereitet?
Die Zubereitung der Flaschennahrung ist sehr aufwendig und wenn man jeden Tag viele Fläschchen machen muss, dann ist die Versuchung groß hier und da ein wenig abzukürzen (habe ich früher selber auch manchmal getan!) Prüfe also bitte einmal nach, ob du die Babymilch wirklich genau nach Anleitung zubereitest:
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Korrekte Pulver und Wassermenge?
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Korrekte Wassertemperatur beim Lösen des Pulvers? Ist das Wasser zu heiß, dann können bestimmte Bestandteile der Milch kaputt gehen. Ist die Wassertemperatur zu niedrig, lösen sich manche Zutaten nicht komplett auf.
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Sollst du laut Anleitung kräftig schütteln? Dann schüttele auch wirklich kräftig! Nur so lösen sich die Fette korrekt auf und können vom Baby gut verdaut werden. Wenn Schaum entsteht, dann ist das nicht schlimm und dieser verursacht keine Blähungen (das ist ein Ammenmärchen!)
2. Ist das Wasser für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet?
Wenn du Leitungswasser verwendest, dann informiere dich bei deinem zuständigen Wasserversorger über dessen Qualität. Es sollte immer frisches, kaltes Wasser aus dem Hahn entnommen werden. Lasse das alte Standwasser zunächst abfließen, bis es merklich kalt aus dem Hahn kommt.
Vorsicht auch bei neu eingebauten Kupferrohren, Enthärtungsanlagen oder Wasserfiltern. Diese können die Qualität des Wassers beeinträchtigen. Auch sehr kalkhaltiges Wasser kann bei jungen Säuglingen zu Problemen führen. Eventuell musst du auf abgepacktes Wasser umstellen.
Weitere Infos und geeignete Alternativen zum Leitungswasser findest du hier:
3. Passen die Trinkmengen zum Alter und Gewicht deines Babys?
Zu große Portionen können zu Spucken, Blähungen oder Verstopfung führen. Gerade Neugeborene trinken in den ersten Tagen nur sehr kleine Mengen, weil ihr Magen noch sehr klein ist. Die Mengenangaben der Hersteller auf der Verpackung sind leider nur grobe Orientierungshilfen und nicht für jedes Baby ideal.
Beim FeS®-Institut findest du nützliche Infos über die Trinkmenge von Säuglingen.
Wenn du dir unsicher bist, ob dein Baby zu viel oder zu wenig trinkt, dann sprich mich gerne an. Als zertifizierte Flaschen- und Formulaberaterin stehe ich dir gerne zur Seite.
Wenn die Probleme mit dem Fläschchen anhalten
Wurden alle diese Punkte überprüft und korrigiert, aber die Beschwerden bleiben bestehen, dann sollten die Zutaten der Flaschennahrung genauer unter die Lupe genommen werden. Es gibt bei den Rezepturen der verschiedenen Marken sehr große Unterschiede: Manche Pre-Nahrungen sind bekömmlicher als andere, weil sie z.B. leicht verdauliche Eiweiße und Fette enthalten. Ein Wechsel kann also durchaus bei Verdauungsproblemen helfen.
Wenn du dir unsicher bist, ob deine derzeitige Säuglingsmilch für dein Baby geeignet ist, dann melde dich gerne bei mir. Ich werfe einen genauen Blick auf die Rezeptur. Sollte ich einen Wechsel für sinnvoll halten, bekommst du eine Liste an geeigneten Alternativen und kannst dann selbst entscheiden.
Weitere Infos über die Babymilch-Beratung und meine Leistungen findest du hier: